Prudential

Schlaflose Nächte

Das Wachstum in Asien lockte Prudential nach Hongkong. Nun belasten extreme Corona-Restriktionen das Geschäft. Was aber wäre, wenn sich Peking im Ukraine-Krieg ganz offen hinter Moskau stellen würde?

Schlaflose Nächte

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Als Prudential beschloss, sich von ihren Geschäften in Europa und Amerika zu trennen, um sich fortan nur noch den Wachstumsmärkten in Asien und Afrika zu widmen, wurde das weithin als Geniestreich betrachtet. Schließlich boten weder der Vermögensverwalter M&G noch das US-Annuitätengeschäft Jackson National Life die Wachstumsraten, mit denen das Versicherungsgeschäft in Fernost lockte. Die Verlegung der Führungsspitze nach Hongkong ist der letzte Schritt der Neuorientierung. Doch findet sich bislang kein Nachfolger für den scheidenden CEO Mike Wells. Seit der Machtergreifung Pekings hat das Leben in der ehemaligen Kronkolonie doch erheblich an Attraktivität verloren. Extreme Corona-Restriktionen tun ein Übriges. Die Volksrepublik ist der wichtigste Markt für die neue Prudential. Was würde eigentlich passieren, wenn sich Peking im Ukraine-Krieg ganz offen hinter Moskau stellen würde? China würde wohl ebenso schnell zum Pariastaat wie Russland. Schlaflose Nächte sind programmiert, nicht nur für das Topmanagement von Prudential.