Auseinandersetzung mit SEC

Krypto-Investor Grayscale holt Spitzenanwalt Verrilli an Bord

Grayscale will seinen Bitcoin Trust in einen ETF umwandeln. Bisher sperrt sich die SEC – in der Auseinandersetzung mit der Aufsicht holt der Krypto-Investor nun einen Spitzenanwalt an Bord.

Krypto-Investor Grayscale holt Spitzenanwalt Verrilli an Bord

xaw

Der weltgrößte Krypto-Investor Grayscale ringt um eine Umwandlung seines Bitcoin Trust in einen Exchange Traded Fund – und holt dafür einen Spitzenanwalt an Bord. Donald Verrilli, während der Präsidentschaft Barack Obamas als Solicitor General von 2011 bis 2016 Vertreter der US-Regierung vor dem Obersten Gerichtshof, soll den Vermögensverwalter bei einer möglichen Klage gegen die SEC unterstützen. Grayscale-CEO Michael Sonnenshein hatte sich zuletzt den Rechtsweg offengehalten, sollte die Börsenaufsicht den Antrag seines Unternehmens auf Zulassung eines Spot-basierten Krypto-ETFs ablehnen.

In den USA sind seit vergangenem Oktober börsengehandelte Bitcoin-Indexfonds auf Futures-Basis handelbar. Von dieser Struktur verspricht sich die SEC ein höheres Maß an Investorenschutz als bei Vehikeln, die auf dem Spot-Preis beruhen. Die Analysten von Bloomberg Intelligence halten die Argumentation der Börsenaufsicht allerdings nicht für schlüssig. Schließlich wirkten sich Manipulationen am Spotmarkt auch auf den Terminmarkt aus. In die gleiche Kerbe schlägt Grayscale – der Vermögensverwalter sieht in der Haltung der SEC einen Verstoß gegen den Administrative Procedure Act, gemäß dem US-Bundesbehörden deckungsgleiche Situationen auch einheitlich behandeln.

Die Umwandlung des 20 Mrd. Dollar schweren Bitcoin Trust gilt als entscheidend, um Abweichungen zum Basis-Asset zu vermeiden. Derzeit handelt das Vehikel mit einem Abschlag von 30% zum Net Asset Value. Denn dem Bitcoin Trust steht anders als einem ETF kein Creation-Redemption-Prozess offen, mittels dessen je nach Nachfrageentwicklung Fondsanteile kreiert oder eingezogen werden können. Eine Umstellung des Vehikels würde laut Grayscale bis zu 8 Mrd. Dollar an Wertschöpfung freischalten.

Der Assetmanager setzt in der Auseinandersetzung mit der SEC auf Verrilli, weil dieser vor dem Obersten Gerichtshof mehrfach erfolgreich mit dem Administrative Procedure Act argumentiert hat – zum Beispiel während der Verhandlungen zum als „Obamacare“ bekannt gewordenen Bundesgesetz über Patientenschutz und erschwingliche Pflege. Der 64-Jährige, der seine Jura-Studien an der Yale University und der Columbia Law School mit Auszeichnungen abschloss, wurde nach seinem Rücktritt Solicitor General Partner im Washingtoner Büro der Kanzlei Munger, Tolles & Olson.