Ifo-Geschäftsklima

Firmen in Frühlingslaune

Einkaufsmanagerindex, ZEW- und Sentix-Konjunkturerwartungen und nun auch das Ifo-Geschäftsklima: Sämtliche Stimmungsindikatoren für die deutsche Wirtschaft bergen die Hoffnung auf bessere Zeiten.

Firmen in Frühlingslaune

ba Frankfurt

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft hellen sich auf, wie die Februar-Werte sämtlicher Stimmungsbarometer zeigen. Der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas um 1,0 auf 91,1 Zähler komplettiert nun das Bild. Die Laune besserte sich dabei in allen betrachteten Bereichen, im verarbeitenden Gewerbe wurde sogar der höchste Wert seit Mai 2022 erreicht. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich allmählich aus ihrer Schwächephase heraus“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der monatlichen Umfrage unter rund 9000 Führungskräften. Allerdings beruht der Stimmungsanstieg allein auf den höheren Erwartungen – die aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen erneut schwächer als zuvor.

Ökonomen werteten den vierten Anstieg des wichtigsten Frühbarometers für die deutsche Wirtschaft zwar als positiv, warnen aber vor zu großem Optimismus. So habe die Erwartungskomponente zwar zugelegt, nachdem Worst-Case-Szenarien wie etwa eine Gasmangellage ausgeblieben seien. Es handele sich aber eher um eine Normalisierung, denn der Indikator verharrt weiter auf niedrigem Niveau in Regionen wie zu Rezessionszeiten und weit unterhalb des langjährigen Schnitts. Besorgnis erregt vor allem der zweite Rückgang der Lagekomponente. Zwar legen sich die Lieferkettenprobleme sukzessive, doch der Nachschub an neuen Aufträgen fehlt. Auch wird sich der Zinsstraffungskurs der Europäischen Zentralbank erst im Laufe des Jahres auswirken – wobei sich erste Effekte auf Kreditkosten und Kreditvergabe bereits andeuten, was insbesondere der Baubranche zu schaffen macht.

Um eine Rezession, also zwei aufeinanderfolgende Quartale mit rückläufigem Wachstum, wird die deutsche Wirtschaft allerdings nicht herumkommen, mahnt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe im Reuters-Interview. „Diese wird aber mild ausfallen.“ Vor allem der private Konsum werde schwächeln – auch wegen der höheren Energiekosten. Dafür planten aber weniger Unternehmen Preiserhöhungen.

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