Die Stimmung an Europas Börsen hat sich am Dienstag deutlich aufgehellt. Der Dax stieg bis auf nahezu 14200 Punkte und schloss mit einem Plus von 1,6% auf 14186 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gewann 1,5% auf 3742 Punkte. Insbesondere positive Signale aus Asien machten den Anlegern Mut. So stellten chinesische Behörden ein Ende der rigiden Corona-Gegenmaßnahmen in der Metropole Schanghai in Aussicht. Auch Konjunkturdaten aus den USA dämpften die schwelenden Wachstumssorgen der Marktteilnehmer. So zog die Industrieproduktion im April überraschend an, auch die Einzelhandelsumsätze legten zu.

Auch der Euro profitierte vom verbesserten Anlegersentiment, infolgedessen Investoren Positionen im sicheren Hafen Dollar reduzieren. Bis zum Abend legte die Gemeinschaftswährung um 1% auf 1,0533 Dollar zu. Positiv wirkte sich auch aus, dass die 19 Euro-Länder im ersten Quartal etwas stärker gewachsen waren als zuvor angenommen. Vor allem aber trieben die Erwartungen auf Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank den Euro an. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hält eine Erhöhung der Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt im Juli für realistisch, schloss aber auch eine größere Anhebung nicht aus. Nach seinen Äußerungen kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe wieder über die Marke von 1%.

Allerdings zeigen sich Investmentprofis besorgt über die falkenhaftere Strategie der Notenbanken. Gemäß der jüngsten globalen Fondsmanagerumfrage der Bank of America machen die Teilnehmer die restriktivere Geldpolitik als größtes Risiko für die Märkte aus. Insgesamt hat die Skepsis der Befragten ein enormes Ausmaß erreicht. Deutlich zeigt sich dies am Durchschnitt der von den befragten Fondsgesellschaften angegebenen Kassenquoten. Er ist von April auf Mai von 5,5% auf 6,1% gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht.

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