Weltweit haben Notenbanken am Donnerstag ihre Leitzinsen weiter erhöht – trotz der jüngsten Bankenturbulenzen und verbreiteten Sorgen vor einer neuen Finanzkrise. Sie machen damit deutlich, dass für sie aktuell vorerst weiter die vielerorts viel zu hohe Inflation Vorrang hat. Bereits am Mittwochabend hatte auch die Fed ihren Leitzins weiter erhöht.

Am Donnerstag hob nun unter anderem die Bank of England ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25% an. Sie setzt zudem ihre Anleihenverkäufe (Quantitative Tighte­ning) weiter fort. Die Geldpolitiker betonten im Protokoll ihrer Sitzung, dass für sie die Preisstabilität Priorität habe. Im Februar hatte die Teuerungsrate bei 10,4 % gelegen – weit über dem bei 2,0 % angesiedelten Zielwert der Zentralbank. Zugleich ließen sich die Notenbanker vom Finanzstabilitätskomitee der Notenbank versichern, dass das britische Bankensystem ausreichend robust und liquide ist, um eine Phase hoher Zinsen durchzustehen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hob ihren Leitzins am Donnerstag sogar kräftig um 50 Basispunkte an – nur wenige Tage nach der staatlich orchestrierten Notrettung der Credit Suisse durch die UBS. Die SNB signalisierte zudem weitere Schritte. Die Währungshüter um Notenbankchef Thomas Jordan begründeten die Erhöhung und den Ausblick mit der zu hohen Inflation. Die Teuerung in der Schweiz liegt zwar im internationalen Vergleich mit 3,4% relativ niedrig, aber deutlich oberhalb des Zielwerts von 0% bis 2%. Jordan und die SNB dämpften die Sorgen vor negativen Folgen für die Finanzmärkte.

Auch die Zentralbanken in Norwegen, Taiwan und auf den Philippinen erhöhten am Donnerstag ihre Leitzinsen wegen der hohen Inflation.

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