Märkte

Zins­hoffnungen erhalten Dämpfer

Der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht hat an den europäischen Finanzmärkten zum Auftakt der neuen Handelswoche noch Nachwirkungen gezeigt. Denn die Hoffnungen der Finanzmarktakteure auf ein zügiges Ende des Zinserhöhungszyklus...

Zins­hoffnungen erhalten Dämpfer

kjo Frankfurt

Der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht hat an den europäischen Finanzmärkten zum Auftakt der neuen Handelswoche noch Nachwirkungen gezeigt. Denn die Hoffnungen der Finanzmarktakteure auf ein zügiges Ende des Zinserhöhungszyklus wurden durch die US-Beschäftigtenstatistiken gedämpft und belasteten in der Folge Europas Aktien. Hinzu kamen die nach dem Abschuss eines vermeintlichen chinesischen Spionage-Ballons sich wieder verschärfenden Spannungen zwischen China und den USA, die ebenfalls auf die Stimmung an den Märkten drückten.

Allerdings setzten sich die Indizes im Verlauf von ihren Tagestiefstständen ab. Der deutsche Aktienindex Dax, der zunächst bis auf 15 276 Zähler gesunken war, lag zum Handelsende mit einem Minus von 0,8% bei 15346 Punkten. Der Euro Stoxx 50 fiel um 1,2% auf 4 205 Zähler zurück.

Auch an den Anleihemärkten zeigten die US-Jobdaten noch Nachwirkungen. Die Renditen der sicheren Bundesanleihen zogen an. Die zehnjährige Bundrendite kletterte bis auf 2,30% nach 2,20% am vorigen Freitag. Abends lag sie bei 2,27%. Renditeauftrieb steuerten aber auch die Äußerungen von EZB-Vertreter Robert Holzmann bei. Angesichts der anhaltend hohen Inflation sollte die EZB aus Sicht von Österreichs Notenbankchef weiterhin energisch handeln. „Das Risiko, zu stark zu straffen, scheint heute in den Schatten gestellt zu sein vom Risiko, zu wenig zu tun“, sagte Holzmann auf einer Notenbank-Veranstaltung in Budapest.

An den Devisenmärkten sank die türkische Lira nach dem schweren Erdbeben auf ein Rekordtief. Die Währung fiel bis auf 18,85 Lira und lag zuletzt mit einem Minus von 0,1% bei 18,83 Lira pro Dollar. Die türkische Devise hatte bereits am Freitag nachgegeben, nachdem für Januar eine die Erwartungen übertreffende Jahresinflation von 57,7% veröffentlicht worden war.

Berichte Seite 24

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