Softwarebranche

Starker US-Dollar belastet Salesforce

Der US-Konzern Salesforce hat die Prognose für das Fiskaljahr 2023 leicht nach unten korrigiert. Die Aktie gab an der Börse weiter nach. Ein Aktienrückkaufprogramm soll die Investoren nun besänftigen.

Starker US-Dollar belastet Salesforce

sar Frankfurt

Der SAP-Wettbewerber Salesforce ist an der Börse unter Druck geraten. Das Unternehmen, das die Zahlen für das am 31. Juli 2022 beendete zweite Quartal seines Fiskaljahres 2023 vorgelegt hat, leidet wie viele seiner Wettbewerber unter wachsender Zurückhaltung der Kunden. Seine Jahresprognose hat der Softwarekonzern nach unten angepasst. Nachdem zuvor 31,7 bis 31,8 Mrd. Dollar Umsatz in Aussicht gestellt worden waren, geht das Unternehmen jetzt nur noch von 30,9 bis 31 Mrd. Dollar aus. Nach Vorlage der Zahlen ging es für die Aktie um mehr als 7 % bergab.

Das abgelaufene zweite Quartal bezeichnete Salesforce selbst als „stark“, die Umsätze von 7,7 Mrd. Dollar seien gegenüber dem Vorjahr auf Basis konstanter Wechselkurse um 26 % gewachsen. Der Nettoertrag sank jedoch im zweiten Quartal auf 68 (i. V. 535) Mill. Dollar.

Negative Effekte

Für die kommenden Monate rechnet Salesforce weiterhin mit Belastungen: Insbesondere der starke Dollar macht dem Konzern zu schaffen, da sich dadurch Auslandseinnahmen nach der Umrechnung in US-Währung verringern. Für das Fiskaljahr 2023 erwartet Salesforce gegenüber dem Vorjahr negative Wechselkurseffekte im Volumen von 800 Mill. Dollar. Damit hat sich die Prognose gegenüber dem ersten Quartal um 200 Mill. Dollar verschlechtert.

Erstmals Aktienrückkauf

Für das dritte Quartal prognostiziert Salesforce einen Umsatz von 7,83 Mrd. Dollar. Das wäre noch ein Plus um 14 % gegenüber dem Vorjahr. Marktbeobachter hatten im Vorfeld höhere Erwartungen geäußert: Daten von Bloomberg zufolge hatten Analysten im Durchschnitt mit 8,05 Mrd. Dollar gerechnet.

Co-CEO Marc Benioff bekräftigte noch einmal das Ziel von 50 Mrd. Dollar Umsatz bis zum Fiskaljahr 2026. Zugleich kündigte er das erste Aktienrückkaufprogramm in der Unternehmensgeschichte an. Bis zu 10 Mrd. Dollar könnten demnach in Rückkäufe fließen. An der Börse hat die Aktie seit Jahresanfang bereits rund ein Viertel ihres Werts eingebüßt.

UBS-Analyst Karl Keirstead gab an, das Ausmaß des nun gekürzten Ausblicks sei größer als von ihm erwartet. Barclays-Analyst Raimo Lenschow meint jedoch, Salesforce habe längerfristig das Potenzial, die Margen aus eigener Kraft zu verbessern und sich auch mit Hilfe des Aktienrückkaufprogramms im Vergleich zum Wettbewerb überdurchschnittlich zu entwickeln.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.