Quartalszahlen

US-Banken verzeichnen Gewinn­einbrüche

Während die meisten Banken der Eurozone von der eingeleiteten Zinswende profitieren dürften, leidet das provisionsgetriebene Ge­schäft der US-Banken in der Phase steigender Zinsen. Wie aus den am Freitag vorgelegten Quartalszahlen von J.P. Morgan...

US-Banken verzeichnen Gewinn­einbrüche

xaw/lee Frankfurt

Während die meisten Banken der Eurozone von der eingeleiteten Zinswende profitieren dürften, leidet das provisionsgetriebene Ge­schäft der US-Banken in der Phase steigender Zinsen. Wie aus den am Freitag vorgelegten Quartalszahlen von J.P. Morgan Chase, Citigroup und Morgan Stanley hervorgeht, reichten die steigenden Zinseinnahmen nicht aus, um die Einbrüche im Investment Banking auszugleichen. Wegen der zunehmenden Sorge, dass die USA infolge der massiven Zinserhöhungen durch die Federal Reserve in eine Rezession geraten könnten, belasteten höhere Aufwendungen für die Kreditrisikovorsorge die Ergebnisse zusätzlich.

Zumindest J.P. Morgan Chase und die Citigroup schnitten dabei jedoch besser ab als erwartet, was die Börse mit zum Teil hohen Kursaufschlägen honorierte. Die Papiere von Morgan Stanley notierten im Handelsverlauf dagegen im Minus, nachdem deutlich wurde, dass das Institut die bereits niedrige Konsensschätzung der Analysten für das dritte Quartal noch unterboten hat.

Die größte US-Bank J.P. Morgan Chase erzielte den Angaben zufolge in den Monaten von Juli bis September einen Nettogewinn von 9,7 Mrd. Dollar, was im Vergleich zu dem von der Bonanza am Markt für Übernahmen und Fusionen (Mergers & Acquisitions/M&A) geprägten Vorjahreszeitraum einem Minus von 16,7% entspricht. Auf die einzelne Aktie heruntergebrochen erzielte das Institut einen Gewinn von 3,12 Dollar und lag damit deutlich über der Konsensschätzung von 2,92 Dollar.

Die Citigroup verdiente mit 3,5 Mrd. Dollar sogar fast ein Viertel weniger als im dritten Quartal 2021. Auch sie übertraf jedoch mit einem Gewinn von 1,63 Dollar pro Aktie die Erwartungen der Analysten, die ihr lediglich 1,53 Dollar pro Aktie zugetraut hatten.

Nachdem sie im Vorjahr überraschend hatte auftrumpfen können, legte Morgan Stanley als Dritte im Bunde zum Wochenschluss besonders enttäuschende Zahlen vor. Die Erlöse des stark vom Aktienhandel abhängigen Geldhauses brachen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 1,28 Mrd. Dollar ein. Der Gewinn pro Aktie sank infolgedessen von den im Vorjahreszeitraum erzielten 1,98 Dollar auf 1,47 Dollar. Die Analysten hatten dem Institut mit durchschnittlich 1,51 Dollar pro Aktie mehr zugetraut.

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