Finanzmärkte

Wachsende Risikoaversion belastet Aktien

Unter den Anlegern an Europas Aktienmärkten hat sich am Mittwoch wieder Risikoscheu ausgebreitet. Unterdessen rutschte der Euro unter die Parität zum Dollar, erholte sich in der Folge aber etwas.

Wachsende Risikoaversion belastet Aktien

xaw Frankfurt

Nach der Kurserholung vom Vortag hat die Risikoaversion zur Wochenmitte das Geschehen an Europas Aktienmärkten bestimmt. Der Dax rutschte zeitweise auf 12635 Punkte ab und schloss nach einer Erholung am späten Nachmittag mit einem Minus von 1,2% auf 12756 Zählern. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,7% auf 3461 Punkte.

Portfoliomanager verwiesen da­rauf, dass der Markt im laufenden Jahr stark von makroökonomischen Problemen beherrscht wird. Neben anhaltenden Sorgen vor einem Stopp russischer Gaslieferungen gen Westen mit entsprechenden Folgen für die Konjunktur standen am Mittwoch US-Inflationsdaten im Fokus. Die hohe Teuerung in den Vereinigten Staaten weckt die Befürchtung einer noch schärferen geldpolitischen Kontraktion durch die Federal Reserve.

Die Europäische Zentralbank hat für den laufenden Monat indes die erste Zinserhöhung seit elf Jahren angekündigt – unter Ökonomen gilt inzwischen sogar eine Anhebung um 50 Basispunkte als möglich. Die Währungshüter müssten sich gegen die Teuerung und die Euro-Schwäche stemmen. Die Gemeinschaftswährung stürzte am Mittwoch erstmals seit 20 Jahren unter die Parität zum Dollar ab, laut dem Datendienstleister Refinitiv lag das Tagestief bei 0,9999 Dollar. Im weiteren Verlauf erholte sich der Euro aber etwas, am Abend notierte er mit einem Plus von 0,4% zu 1,0078 Dollar.

Unterdessen soll der Handel mit in Fremdwährung denominierten russischen Staatsanleihen an der Börse Moskau wieder aufgenommen werden. Dieser war aufgrund von Sanktionen westlicher Staaten in Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine zeitweise stillgelegt worden. Ab Donnerstag sind russische Eurobonds und Bonds, die von der VEB Bank begeben und in Dollar und Euro abgerechnet werden, laut dem Börsenbetreiber wieder handelbar. Der Handel mit Rubel-Anleihen ist bereits seit März wieder möglich.

Berichte Seite 20