Die Verunsicherung um Großbritannien hält die Märkte in Atem. Nachdem die Bank of England zum zweiten Mal binnen zwei Tagen in den Anleihemarkt eingriff und verkündete, neben Gilts nun auch inflationsgeschützte britische Staatsbonds kaufen zu wollen, gingen die Renditen letztgenannter Titel zeitweise um 12 Basispunkte zurück. Die Währungshüter wollen mit der Ausweitung ihrer Anleihekäufe nach eigenen Angaben einen Ausverkauf verhindern, der die finanzielle Stabilität gefährden würde. Unterdessen zeigte sich das Pfund am Dienstag einmal mehr schwankungsanfällig: Zunächst gab es um 0,5% auf ein Tagestief von 1,0999 Dollar nach, am Abend notierte es dann mit einem Plus von 0,9% zu 1,1151 Dollar.

Auch die Investoren an den Aktienmärkten beobachten die Entwicklungen in Großbritannien mit Unruhe, zugleich lastet die erneute Eskalation im Ukraine-Krieg auf der Risikobereitschaft der Marktteilnehmer. Hinzu kommen anhaltende Sorgen in Bezug auf die restriktive Geldpolitik, entsprechend stehen die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung am Mittwoch sowie neuer US-Inflationsdaten am Donnerstag im Fokus. Die Furcht vor einer schweren Rezession bei zugleich weiter steigenden Leitzinsen beschert auch dem Dax eine Verlustserie. Der deutsche Leitindex beendete den fünften schwachen Handelstag in Folge mit einem Minus von 0,4% auf 12220 Punkte. Der Euro Stoxx 50 setzte um 0,5% auf 3340 Zähler zurück.

Unterdessen generierte eine Zwei-Tranchen-Emission der Europäischen Union ein starkes Orderbuch. Im Angebot war eine Aufstockung der im Dezember 2029 fälligen Anleihe mit 1,625% Kuponzins um 5 Mrd. Euro sowie ein neuer, im November 2042 fälliger 3,375-%-Titel mit einem Vo­lumen von 6 Mrd. Euro. Dafür gingen Orders für fast 45 Mrd. Euro ein.

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