Marktbericht

Aktien, Anleihen und Euro schwach

Hypoport verliert 46%, der Euro fällt auf ein 20-Jahres-Tief und die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen klettert erstmals seit neun Jahren auf 2%.

Aktien, Anleihen und Euro schwach

wrü Frankfurt

Nach der deutlichen Straffung der Fed und weiterer Notenbanken sind die europäischen Aktienmärkte zum Wochenschluss weiter abgeschmiert. Der Dax fiel auf ein neues Jahrestief bei 12180 Punkten und schloss 2% ermäßigt auf 12281 Zählern. Damit ist der Dax unter den Unterstützungsbereich bei 12400 Punkten gefallen. Technisch orientierte Analysten können sich nun gut weitere Kurseinbußen zunächst bis auf ein Niveau bei 11800 Zählern vorstellen.

Auch der MDax befindet sich schwer im Abwärtstrend, er verlor 3,1% auf 22542 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab 2,3% auf 3348 Punkte ab. Auch die US-Börsen eröffneten schwach. Der S&P 500 verzeichnete im frühen Geschäft ein Minus von 2% auf 3683 Punkte.

Immer öfters kommt es von Unternehmen inzwischen zu Gewinnwarnungen. Hypoport erwartet einen Umsatz- und Ebit-Rückgang im dritten Quartal und hat die Jahresprognose ausgesetzt. Die Aktie schloss 46% ermäßigt auf 79,25 Euro. Varta zieht aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe ihre Prognose für das dritte Quartal und das Gesamtjahr 2022 zurück. Die Varta-Aktie fiel um 34,2% auf 38,61 Euro. Im Dax gaben Continental 9% auf 48,51 Euro und VW-Vorzüge 4,9% auf 140,16 Euro ab.

Schwach präsentierten sich aber nicht allein die Aktienmärkte, auch der Euro verlor erneut an Boden und erreichte gegenüber dem Dollar im Verlauf mit 0,9700 Dollar ein neues 20-Jahres-Tief. Marktteilnehmer verwiesen darauf, dass die Zinsen im Euroraum niedriger als in den USA sind und die Energiekrise vor allem Europa trifft.

Schwach tendierte nicht zuletzt auch der Anleihemarkt, zumal die Inflation hoch ist und auch die EZB nach dem deutlichen Zinsschritt der Fed ihre Leitzinsen weiter kräftig anheben dürfte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen kletterte erstmals seit neun Jahren wieder über die Marke von 2% und erreichte ein Hoch von 2,05%. Am Abend lag die Rendite für zehnjährige Bunds dann bei 2,02%.

Auch Gold geht schwach

Schwach präsentierte sich aufgrund der deutlichen Zinsanhebungen und schwacher Konjunkturdaten der Ölpreis. Denn immer mehr gehen die Märkte jetzt von einer weltweiten Rezession aus. Mit 86,13 Dollar je Barrel notierte Öl der Sorte Brent Crude am Freitagabend rund 5% unter dem Vortagesniveau.

Schwach präsentierte sich übrigens auch der Goldpreis. Denn steigende Zinsen mindern die Attraktivität von Investments in Gold. Am Freitagabend kostete eine Feinunze 1648 Dollar und lag damit 1,5% unter dem Vortagesniveau.

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