Aktienmarkt

Dax zieht kräftig an

Spekulationen, wonach eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen bevorstehe, haben für einen deutlichen Aufwärtsschub am deutschen Aktienmarkt gesorgt.

Dax zieht kräftig an

wrü Frankfurt

Die europäischen Aktienmärkte haben zunächst etwas leichter eröffnet. Dann sorgten aber Spekulationen, wonach eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen bevorstehe, für einen deutlichen Aufwärtsschub. Auch Spekulationen, wonach die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit einer klaren Anhebung ihres Leitzinses um 50 Basispunkte die Stabilität des Euro wahren werde, wurden dieses Mal eher positiv gewertet. Hauptverantwortlich für den Kursschub war aber die Spekulation auf Wiederaufnahme der Gaslieferungen. Der Dax schloss 2,7% verbessert auf 13308 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gewann 2,2% auf 3587 Zähler.

Positiv aufgenommen wurde, dass der französische Staat, der bereits 84% an EDF hält, auch die restlichen Anteile an dem hoch verschuldeten Versorger übernehmen will. Das öffentliche Angebot liegt bei 12 Euro je Aktie. Daraufhin kletterte die EDF-Aktie kräftig und lag knapp unter dem Angebotspreis.

Aufgrund der Spekulation auf eine Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen erholten sich Uniper um 10,1% auf 10,40 Euro. RWE-Stämme verbesserten sich um 4% auf 38,59 Euro und Eon um 4,3% 8,39 Euro.

Alle Dax-Werte gingen mit Gewinnen aus dem Xetra-Handel. Covestro legten 5,8% auf 34,79 Euro, Bayer 4,8% auf 58,07 Euro und BASF 4,6% auf 44,69 Euro zu. Adidas erholten sich um 6,5% auf 175,92 Euro.

Von den Spekulationen auf einen signifikanten Leitzinsschritt der EZB am Donnerstag profitierten nicht zuletzt auch Bankaktien. Deutsche Bank gewannen 4,5% auf 8,43 Euro und Commerzbank 6,5% auf 6,58 Euro.

Bei zyklischen Titeln aus der zweiten Reihe kam es im Verlauf zu deutlichen Kursgewinnen. So legten Kion 7,6% auf 45,50 Euro, Lanxess 6,1% auf 37,16 Euro und Fraport 4,4% auf 43,14 Euro zu.

Auch der Immobilienkonzern Adler Group konnte sich um 3,8% auf 3,86 Euro erholen. Hypoport verbesserten sich nach Halbjahreszahlen um 2,3% auf 189,60 Euro.

Hingegen fiel die Bilfinger-Aktie nach einer Verkaufsempfehlung durch die Bank of America um 11% auf 27,66 Euro zurück. Analyst John Campbell hat die Aktie von „Buy“ auf „Underperform“ heruntergestuft. Er sieht Risiken für den Industriedienstleister durch einen drohenden Gasmangel sowie auch durch die hohe Inflation.

Insgesamt sind die Aktienmärkte vor den wichtigen anstehenden Entscheidungen sehr angespannt. So wird mit Spannung erwartet, ob Russland tatsächlich nach Abschluss der Wartungsarbeiten wieder Erdgas über Nord Stream 1 liefern wird. Und beim Zinsentscheid der EZB am Donnerstag sind die Aktienmärkte neben der Entscheidung selbst auch auf die Aussagen der Notenbank gespannt.