Devisen

Yen setzt Aufwertung zum Dollar fort

Angesichts der Hoffnung auf ein geringeres Zinserhöhungstempo der Federal Reserve reduzieren Hedgefonds Short-Wetten auf den Yen. Auch der Euro legt gegenüber dem Greenback zu.

Yen setzt Aufwertung zum Dollar fort

xaw Frankfurt

Der Yen hat seinen jüngsten Aufwertungstrend zum Dollar zum Start der neuen Handelswoche fortgesetzt. Am Abend notierte der Greenback zu 131,65 Yen, dies bedeutete ein Minus von 1,2% gegenüber der vorherigen Sitzung. Damit steuerte die japanische Valuta auf den vierten Tag mit Kursavancen in Folge und somit auf die längste Gewinnserie seit sechs Monaten zu.

Händler verweisen darauf, dass Hedgefonds mit Makro-Strategien derzeit Dollar-Positionen abbauten und zunehmend Long-Wetten auf den Yen platzierten. Dies hänge stark mit der Kommunikation der Federal Reserve zusammen. Die US-Notenbank hatte zuletzt signalisiert, dass sie das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung künftig reduzieren könnte. In der Folge zogen die Kurse zehnjähriger Treasuries zuletzt wieder an, der Renditeabstand zwischen amerikanischen und japanischen Staatsanleihen hat sich somit verringert. Im bisherigen Jahresverlauf verbreitete Short-Wetten auf den Yen sind inzwischen also weniger attraktiv geworden. Gegenüber ihrem Mitte Juli erreichten 24-Jahres-Tief zum Dollar hat die japanische Währung nun um über 5% aufgewertet.

Auch der Euro entwickelte sich gegenüber dem Greenback am Montag fester. Zeitweise notierte die europäische Gemeinschaftswährung zu 1,0275 Dollar, am Abend lag sie noch mit einem Plus von 0,5% auf 1,0270 Dollar. Sie profitierte dabei vor allem von der allgemein freundlicheren Stimmung an den Märkten.

Allerdings warnen Analysten angesichts schwacher Konjunkturdaten vor neuem Abwertungsdruck. So fiel der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die Eurozonen-Industrie im Juli unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Dagegen setzte der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA weniger stark zurück als befürchtet. Die Fed sei also offenbar in der Lage, die Zinsen weiter zu erhöhen, ohne zu starke Wachstumszweifel zu schüren, betonten Ökonomen.

Die führende Digitalwährung Bitcoin schwächelte nach ihrer jüngsten Erholung indes wieder. Hatte sie am Wochenende bei illiquidem Handel noch Kurs auf die Marke von 25000 Dollar genommen, rutschte sie am Montag bis auf 22986 Dollar ab. Die Verunsicherung im Segment bleibt infolge der Inflationsbeschleunigung sowie der Insolvenzen mehrerer Digital-Assets-Dienstleister hoch, Analysten rechnen für den August mit anhaltend starker Kursvolatilität.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.