ZEW-Konjunkturerwartungen

Zurück in der Realität

Lange Zeit sind die ZEW–Konjunkturerwartungen Monat für Monat gestiegen. Nun geht es wegen den Sorgen um eine Bankenkrise steil bergab. Dabei hätte es auch bereits früher genug Anlässe gegeben, nicht allzu optimistisch in die nähere Zukunft zu blicken.

Zurück in der Realität

mpi

Fünf Mal in Folge waren die ZEW-Konjunkturerwartungen zuletzt gestiegen, ehe es jetzt wegen der Sorgen um eine Bankenkrise deutlich bergab ging. Dabei hätte es eigentlich überhaupt keine Anspannungen an den Finanzmärkten gebraucht, um eher pessimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu blicken. Ein schwacher privater Konsum, eine Zinswende, die nicht nur die Aktivitäten in der Bauwirtschaft bremst, ein Krieg mitten in Europa, der neben all dem menschlichen Leid auch für die Wirtschaft eine Katastrophe ist: Die Liste an Hürden für einen konjunkturellen Aufschwung ist lang und ließe sich problemlos fortsetzen. Demgegenüber steht nicht viel, was Mut macht. Die befürchtete Gasmangellange ist zwar ausgeblieben, und die Lieferkettenprobleme nehmen ab. Allerdings klagt immer noch fast jedes zweite Unternehmen über Materialengpässe, und ein erneuter Schock an den Energiemärkten lässt sich nicht ausschließen. Auch ohne Bankenkrise sollten die Konjunkturprognosen für 2023 nicht zu optimistisch ausfallen.

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