Corona-Pandemie

Johnson lässt Ferienträume vieler Briten platzen

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Sommerurlaubsträume vieler Briten zum Platzen gebracht. Man solle nur unter außerordentlichen Umständen in Länder reisen, die auf der orangen Liste der Regierung stehen, etwa wenn dort...

Johnson lässt Ferienträume vieler Briten platzen

hip London

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Sommerurlaubsträume vieler Briten zum Platzen gebracht. Man solle nur unter außerordentlichen Umständen in Länder reisen, die auf der orangen Liste der Regierung stehen, etwa wenn dort ein Familienangehöriger erkrankt sei. Nur für Portugal gibt die Ferienampel der Regierung grünes Licht. Für alle anderen EU-Ferienziele blinkt sie orange. Rückkehrern winken Quarantäne und kostspielige Coronatests. Wer sich nicht daran halte, müsse mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen, sagte Johnson.

Unterdessen ist im Kabinett ein Streit um das angestrebte Freihandelsabkommen mit Australien ausgebrochen. Schottische und walisische Landwirte müssten ihre Preisvorstellungen nach unten anpassen, sollten Rind- und Lammfleisch vom Fünften Kontinent eines Tages zollfrei ins Vereinigte Königreich eingeführt werden. Umweltminister George Eustice forderte, die Übergangsfrist, in der die Zölle auf null heruntergefahren werden, von 10 auf 15 Jahre zu verlängern, um den Bauern noch mehr Zeit zu verschaffen, und sprach sich für Quoten aus. Laut „Telegraph“ wird er dabei von Johnsons früherem Weggefährten Michael Gove sowie den für Schottland und Wales zuständigen Ministern unterstützt. Ihnen stünden die für den internationalen Handel zuständige Ministerin Liz Truss, Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng und der ehemalige Brexit-Verhandlungsführer David Frost gegenüber. Johnson steht angeblich der Position von Truss näher. Dem Fraktionsführer der schottischen Nationalisten in Westminster, Ian Blackford, empfahl er, die Chancen von schottischem Rindfleisch auf dem Weltmarkt nicht zu unterschätzen. Blackford hatte Johnson vorgeworfen, „die schottischen Landwirte vor den Brexit-Bus zu stoßen“.

Wie das Statistikamt ONS mitteilte, stieg die Teuerungsrate im April von 0,7% auf 1,5%, die Kernrate legte von 1,1% auf 1,3% zu. Höhere Energiepreise leisteten dazu einen großen Beitrag – sowohl an der Zapfsäule als auch in Form der Strom- und Gasrechnungen der Versorger. Der scharfe Anstieg war weithin erwartet worden, allerdings halten nicht alle Volkswirte die Rückkehr der Inflation für ein vorübergehendes Phänomen.