Amazon, Apple, Alphabet

Big Tech bröckeln die Gewinne weg

Nach glänzenden Geschäften in der Corona-Pandemie müssen die großen US-Techkonzerne nun mit Lieferproblemen, schwächelnden Werbeeinnahmen und einer schwindenden Konsumlust fertig werden. Gleichzeitig machen Regulierer und Konkurrenten den Unternehmen Dampf unterm Kessel.

Big Tech bröckeln die Gewinne weg

kro Frankfurt

Nach den Boom-Jahren in der Corona-Pandemie machen den US-amerikanischen Tech-Riesen Amazon, Apple und Alphabet nun deren Folgen sowie eine anhaltende Konjunktur- und Werbeflaute zu schaffen. Im vergangenen Quartal verbuchten alle drei Konzerne einen Gewinnrückgang und auch beim Umsatz verfehlten die Unternehmen zum Teil die Erwartungen. Durch pandemiebedingte Produktionsausfälle in einem wichtigen chinesischen Werk blieb selbst Apple hinter den − ohnehin schon niedrigen − Analystenschätzungen zur Erlösentwicklung zurück. Das war dem iPhone-Hersteller zuletzt im Jahr 2016 passiert. Ein höherer Durchschnittserlös je verkauftes iPhone konnte den konzernweiten Umsatzrückgang auch nicht verhindern.

Man habe nun aber das Schlimmste hinter sich, wie Apple-Chef Tim Cook erklärte. Die Lage habe sich im Dezember normalisiert und die Produktion in der chinesischen Fabrik laufe wieder nach Plan. Doch dem Konzern droht weiter auch von regulatorischer Seite Ärger, genauso wie Alphabet. Die National Telecommunications and Information Administration, die den US-Präsidenten in Telekommunikations- und Internetpolitikfragen berät, hat in einem diese Woche vorgelegten Bericht empfohlen, App Stores von Drittanbietern zuzulassen. In Europa hatte Apple entsprechende Vorkehrungen laut Medienberichten schon vergangenes Jahr getroffen, um den strengeren Vorgaben aus dem Digital Markets Act zu entsprechen.

Auf Seiten von Alphabet ist der US-Regierung zudem die Marktmacht der Suchmaschine Google in der Werbebranche ein Dorn im Auge. Das Justizministerium hatte jüngst eine weitere Klage mit der Forderung nach einer Zerschlagung des Werbegeschäfts von Google eingereicht. Doch damit nicht genug: Seit einigen Wochen setzt auch Erzrivale Microsoft den Suchmaschinen-Giganten verstärkt unter Druck, indem er seine Ambitionen im Bereich künstliche Intelligenz mit Hilfe des Chatbots ChatGPT mit hohem Tempo vorantreibt. Nun hat Alphabet-CEO Sundar Pichai angekündigt, bald auch das konzerneigene Sprachmodell Lamda öffentlich nutzbar zu machen.

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