Inflationsdaten haben am Dienstag die Zinsbefürchtungen der Marktteilnehmer geschürt und die Renditen der europäischen Staatsanleihen getrieben. So stieg die Verzinsung der zweijährigen Bundesanleihe bis auf 3,19%, ihr höchstes Niveau seit 2008, und lag zuletzt 5,5 Stellen über Vortagesniveau bei 3,12%. In Frankreich ist die Jahresteuerung von Januar auf Februar überraschend von 7% auf 7,2% gestiegen, in Spanien lag die Inflation bei 6,1% nach 5,9%, während der Konsens laut Reuters 5,7% erwartet hatte. Bei der Aufstockung seiner Schatzanweisung musste der Bund deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei der Erstauflage des Titels am 31. Ja­nuar. Die Durchschnittsrendite lag mit 3,14% exakt 50 Basispunkte über dem Ergebnis bei der Erstemission.

Die Inflationsdaten belasteten auch die europäischen Aktienmärkte. Nach einem Hoch von 15443 Punkten fiel der Dax bis auf 15289 Zähler, um mit einem Minus von 0,1% bei 15365 Punkten zu schließen. Bankaktien erhielten von den steigenden Anleiheverzinsungen erneut Auftrieb. Die am Montag in den Dax zurückgekehrte Aktie der Commerzbank stieg um 3,3% und war damit den zweiten Tag in Folge der Spitzenreiter des Dax, Deutsche Bank legten als drittstärkste Komponente um 2,2% zu. Bayer gaben dagegen nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblick als Schlusslicht des Dax 3,9% ab.

Das britische Pfund wurde erneut von der Einigung zwischen der britischen Regierung und der EU im Streit um die Brexit-Sonderregeln für Nordirland getrieben. Die Währung stieg bis auf 1,2143 Dollar und wurde am frühen Abend mit einem Plus von 0,3% bei 1,2102 Dollar gehandelt. Zur Gemeinschaftswährung stieg das Pfund um ebenfalls 0,3% auf 1,1411 Euro. Die Ölpreise tendierten fest. Nach einem Hoch von 84,14 lag die Nordseesorte Brent zuletzt mit einem Plus von 1,8% bei 83,95 Dollar.

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