Corporate Finance Awards 2022

Mutige Deals in einem kriegsgeprägten Jahr

Nach dem Ende der Pandemie wurde 2022 ein Deal-Feuerwerk erwartet. Es kam anders. Mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ging die M&A-Tätigkeit zurück. Die Preisträger der Corporate Finance Awards zeigten Mut in der Unsicherheit – weil sie wollten oder mussten.

Mutige Deals in einem kriegsgeprägten Jahr

fed Frankfurt

Auf das rekordstarke 2021 ist ein Jahr gefolgt, in dem der Ukraine-Krieg viele Unternehmen vor größeren Investmentrisiken zurückschrecken ließ. Das gilt jedoch nicht für die Unternehmen, deren Transaktionen mit einem Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung prämiert werden. Sie zeigten entweder Mut oder wurden ins Risiko gezwungen. Entscheidend ist aber ohnehin, was aus einer herausfordernden Lage gemacht wird. Die Preise für 2022 gehen an RWE, Uniper, XXXLutz, Siemens, Porsche, Delivery Hero sowie Advent und KKR. Überreicht werden die Auszeichnungen in den sieben Kategorien M&A, Large Caps, Mid/Small Caps, Digital, IPO, Debt und Private Equity von der Börsen-Zeitung gemeinsam mit PwC am 27. April in Frankfurt.

Zu der Jury unter dem Vorsitz von Chefredaktionsmitglied Sebastian Schmid gehören Joachim Englert, Partner, PwC Deutschland, Alexander Dibelius, Geschäftsführer der Private-Equity-Gesellschaft CVC, Daniela Favoccia, Partnerin bei der Kanzlei Hengeler Mueller, Martin Reitz, Geschäftsführer und Leiter Investment Banking Rothschild Deutschland, Christoph Schalast von der Kanzlei Schalast & Partner, Professor für M&A an der Frankfurt School of Finance & Management. Erstmals dabei ist SAP-Finanzvorstand Luka Mucic, der die Jury mit seiner unternehmerischen Perspektive bereichert. Mit den Awards werden Transaktionen oder Kapitalmarktmaßnahmen ausgezeichnet, die unternehmensstrategisch und/oder finanzierungstechnisch herausragen.

Die beiden Preisträger aus dem Energiesektor könnten dabei unterschiedlicher kaum sein. RWE wird in der Kategorie M&A für die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses ausgezeichnet. Der 7-Mrd.-Dollar-Deal macht den Versorger zum zweitgrößten Solaranlagenbetreiber der USA. Unipers Sieg im Bereich Large Caps ist auch der enormen Bedeutung geschuldet, welche die Rettung und Verstaatlichung des größten deutschen Gasimporteurs für Deutschlands Wirtschaft hat. In der Kategorie Mid/Small Caps siegte mit XXXLutz ein Möbelhaus, das mit der Übernahme von Home24 ein traditionelles Geschäftsmodell mit einem Online-Marktplatz zusammenführt. Siemens setzte sich in der Kategorie Digital durch: Die Münchener haben mit Brightly Software ein US-Unternehmen übernommen, das durch die Auswertung von Sensoren in Gebäuden eine vorausschauende Wartung ermöglicht.

Börsengänge waren 2022 in Deutschland Mangelware. Das IPO des Jahres hätte sich aber auch problemlos gegen deutlich härtere Konkurrenz durchgesetzt. Porsche war schließlich das größte deutsche IPO seit Jahrzehnten. In der Kategorie Debt wird Delivery Hero ausgezeichnet. Den Preis in der Kategorie Pri­vate Equity erhalten Advent und KKR für die Zusammenführung der Konsumforschungsgesellschaften GfK und NielsenIQ.

Die Preisträger werden ab Mitte März in einer Artikelserie vorgestellt. Zudem kommen die Preisträger erneut im Podcast „Nachgefragt“ persönlich zu Wort.

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