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Deutsche Euroshop schüttet künftig viel mehr aus

Nach der mehrheitlichen Übernahme der Deutschen Euroshop hat die Hauptversammlung den Weg für deutlich höhere Gewinnausschüttungen freigemacht. Wer ab Oktober dem Vorstand angehört, ist weiter offen.

Deutsche Euroshop schüttet künftig viel mehr aus

ste Hamburg

Nach der mehrheitlichen Übernahme des Shoppingcenter-Investors Deutsche Euroshop durch ein Konsortium von Investmentfonds, die vom Finanzinvestor Oaktree beraten und verwaltet werden, sowie von der Cura Vermögensverwaltung, dem Family Office der Familie Otto, hat die Hauptversammlung des im SDax enthaltenen Hamburger Unternehmens mit der erforderlichen Zustimmung die bilanziellen Voraussetzungen für künftig deutlich höhere Dividendenzahlungen geschaffen.

Am Ende des gut dreieinhalbstündigen virtuellen Treffens votierten die Aktionäre fast einstimmig unter anderem für eine vorgeschlagene Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln mit anschließender Kapitalherabsetzung und damit für eine Anhebung des ausschüttungsfähigen Anteils des Eigenkapitals. Um höhere Dividenden zu ermöglichen, sehen die neuen Großaktionäre auch einen höheren Verschuldungsgrad mit einer Loan-to-Value-Kennzahl von 50 bis 60% vor – nach zuletzt historisch niedrigen 29%. Im Raum steht die Schuldenaufnahme über Anleiheemissionen und Kredite.

Für das Geschäftsjahr 2021 beschloss die Hauptversammlung die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Ausschüttung einer Dividende von 1 Euro je Aktie oder insgesamt knapp 61,8 Mill. Euro – nachdem infolge der Corona-Pandemie die ursprünglich für 2019 geplante Dividendenzahlung von 1,55 Euro je Aktie ausgesetzt und für 2020 eine Mini-Dividende von 0,04 Euro je Aktie gezahlt worden war.

In der Hauptversammlung wurden neben zwei turnusgemäß freiwerdenden Aufsichtsratspositionen vier weitere infolge der Übernahme neu besetzt. Drei der neun Mitglieder des Kontrollgremiums entsendet der Finanzinvestor Oaktree. Aufsichtsratsvorsitzender bleibt der Unternehmensberater Reiner Strecker.

In seiner Rede erklärte der seit April als Alleinvorstand amtierende Finanzvorstand Olaf Borkers, 2022 werde ein Übergangsjahr auf dem Weg zur Normalität nach Corona. Er bestätigte die Jahresprognose eines operativen Gewinns FFO (Funds from Operations) zwischen 1,95 und 2,05 Euro je Aktie. Die Frage, wer das Unternehmen nach dem Ausscheiden des erkrankten Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Wellner sowie von Finanzchef Borkers per Ende September führen wird, konnte der Aufsichtsratschef Strecker nicht beantworten.

Die Deutsche Euroshop werde weiterhin von einem CEO und einem CFO geführt. Einem Kandidaten liege ein Vertragsangebot vor, das dieser „zeitnah akzeptieren“ werde, teilte Strecker mit. In Kürze werde man sich auch zur CEO-Nachfolge äußern können. Der Prozess verlaufe „sehr geordnet“. Falls es zu einer zeitlichen Lücke bis zum Antritt der neuen Vorstände komme, werde ein Aufsichtsratsmitglied „für wenige Wochen“ das Amt des Vorstands übernehmen.

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