Aufgrund des US-Nationalfeiertags haben den europäischen Aktienmärkten zum Wochenauftakt wichtige Impulse von der Wall Street gefehlt. Allerdings sind die Börsianer aufgrund von Zinswende und drohender Rezession hochgradig nervös. So glaubt Fondsmanager Jens Ehrhardt von DJE Kapital, dass der Dax bei einem russischen Gaslieferstopp bis auf ein Niveau von 10000 Punkten absacken könnte. Es geht die Furcht vor einem Kursrutsch ähnlich wie nach der Lehman-Insolvenz um. Der Dax schloss am Montag um 0,3% leichter auf 12773 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte leicht um 0,1% auf 3452 Zähler zu.

Die Rezessionssorgen werden auch am Sentix-Konjunkturindex ersichtlich: Der Stimmungsindikator für die Eurozone stürzte auf den tiefsten Wert seit Mai 2020 ab, für Deutschland fielen die Erwartungen auf ein Allzeittief. Auch dass die deutsche Handelsbilanz im Mai zum ersten Mal seit Januar 2008 negativ ausfiel, zeigt, mit welcher wirtschaftlichen Krise der Aktienmarkt derzeit konfrontiert ist. Die Unternehmen veröffentlichen indes mehr und mehr Gewinnwarnungen. So musste Fielmann die Gewinnprognose zurücknehmen. Daraufhin verlor die Aktie 12,1% auf 40,98 Euro. Bei Uniper plant die Bundesregierung einen Schutzschirm nach dem Vorbild der Lufthansa-Rettung. Die Uniper-Aktie brach um 27,6% auf 11,32 Euro ein.

Nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage legten die Staatsanleiherenditen wieder zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte von 1,23% am Freitag bis auf das Tageshoch von 1,35%, im späten europäischen Handel lag sie bei 1,32%. Bei italienischen Staatsanleihen zog der Zehnjahressatz auf 3,34% an.

Nach schwächerem Beginn zogen die Ölpreise am Montag im Verlauf an. Die Notierung der Nordseesorte Brent lag am frühen Abend mit einem Plus von 1,7% bei 113,52 Dollar.

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