Aktienmarkt

Hoffnung auf Frieden stützt

Die Perspektive, dass es bald zu einem Friedensschluss im Ukraine-Krieg kommen könnte, sorgte für kräftige Kursanstiege an den Aktienmärkten. Nur die Rüstungswerte zeigten sich schwach.

Hoffnung auf Frieden stützt

ku Frankfurt

Die Aussicht auf einen baldigen Frieden in der Ukraine hat am Dienstag die europäischen Aktienmärkte angetrieben. Der Dax legte kräftig um 2,8% auf 14820 Punkte zu. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 3% auf 4002 Zähler.

Bei den Verhandlungen in Istanbul hat die ukrainische Seite nach Angaben des Außenministers Vorschläge vorgelegt, die eine Neutralität des Landes vorsehen, was von westlichen Ländern garantiert werden solle. Die russische Seite hat im Gegenzug zunächst ihre militärischen Operationen im Großraum Kiew eingeschränkt. Damit machen sich viele Akteure an den Aktienmärkten die Hoffnung, dass es bald zu einem Ende des Krieges kommen könnte. Zudem profitieren viele Unternehmen von einer Reduzierung der Energiekosten durch den ausgeprägten Rückgang des Ölpreises.

Es gab aber noch einen zweiten Faktor, der einige Titel antrieb: Von den hohen deutschen Inzidenzzahlen im Rahmen der Coronavirus-Pandemie und den neuen Lockdowns in China wurden Aktien gestützt, die bereits in der ersten Coronawelle stark zugelegt hatten. So verzeichneten Delivery Hero einen Kurssprung von 15,8% auf 44,61 Euro. Hello­fresh verteuerten sich um 10,4% auf 44,22 Euro. Dazu trug auch bei, dass die französische Investmentbank Exane sowohl Delivery Hero als auch Hellofresh hochstufte. Shop-Apotheke verzeichneten einen Anstieg von 5,2% auf 85,55 Euro.

Autoaktien drehen auf

Die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg kamen vor allem konjunktursensiblen Werten wie der Automobilindustrie zugute. Im Dax setzte sich der Zulieferer Continental mit einem Kurssprung von 10,1% auf 72,21 Euro in Szene. Volkswagen-Vorzüge verteuerten sich um 5,1% auf 159,48 Euro, Mercedes-Benz um 4,6% auf 66,85 Euro und BMW um 5,6% auf 82,63 Euro. Porsche SE, die Finanzholding der Familien Porsche und Piëch, verzeichnete einen Kursanstieg von 6,7% auf 89,84 Euro. Das Unternehmen, dessen bedeutendstes Asset die Beteiligung an VW ist, legte am Dienstag seinen Geschäftsbericht vor. Darin äußert sich das Unternehmen zu der Perspektive für den Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche AG. Hans Dieter Pötsch, Chef der Porsche SE, sagte dazu, man arbeite an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungszenarien für den Börsengang aufgestellt zu sein.

Rüstungstitel gemieden

Die Aussicht auf Frieden in der Ukraine setzte den Rüstungswerten zu. So gaben Rheinmetall 4,3% auf 186 Euro ab, Hensoldt 3,1% auf 25,20 Euro und die britische BAE Systems in London 2,5% auf 7,13 Pfund.

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