Aktienmarkt

Dax legt Aufholjagd hin

Der Dax hat nach heftigen Verlusten im frühen Handel am Dienstag eine Aufholjagd gestartet. Derweil trieb die Aussicht auf ein IPO der Sportwagentochter Porsche die Volkswagen-Vorzugsaktie an.

Dax legt Aufholjagd hin

xaw Frankfurt

Der Dax hat am Dienstag den tiefsten Stand seit Anfang März 2021 markiert, im Anschluss aber eine Aufholjagd hingelegt. Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel auf 14358 Punkte abgesackt war, drehte er zwischenzeitlich ins Plus und schloss dann mit einem nur noch leichten Minus von 0,3% auf 14693 Zähler. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,2% auf 3979 Punkte nach.

Die Furcht vor einer Eskalation des Ukraine-Konflikts lastete weiterhin massiv auf der Börsenstimmung. Zwar sorgte das Ifo-Geschäftsklima, das im Februar zum zweiten Mal in Folge stieg, für Erleichterung – die Experten des Instituts räumten allerdings ein, dass die derzeitige Kriegsangst noch gar nicht in das Konjunkturbarometer eingeflossen sei. Dennoch nutzten Schnäppchenjäger die Kursrückgänge der vergangenen Tage laut Marktbeobachtern zum Einstieg. Unterstützung lieferte auch die Tatsache, dass die großen US-Indizes nach dem langen Wochenende weniger schwach eröffneten als befürchtet. Der technologielastige Nasdaq 100 lag im frühen Handel in New York zeitweise sogar deutlich im Plus. Händler verwiesen darauf, dass sich die Wall Street nach zwei Wochen der Anspannung inzwischen ein Stück weit an schlechte Nachrichten aus Osteuropa gewöhnt habe.

Hinzu kamen kräftige Kursentwicklungen bei einigen Einzelwerten. So schnellten Volkswagen-Vorzüge zeitweise auf 192,80 Euro in die Höhe und schlossen mit einem Plus von 7,8% auf 188,70 Euro. Die Aktie der Beteiligungsgesellschaft Porsche SE sprang gar um 11,3% auf 90,78 Euro. Die Aussicht auf einen Börsengang der VW-Sportwagentochter Porsche trieb dabei die Kurse an. Zu einem IPO liefen „fortgeschrittene Gespräche“, wie Volkswagen und die Porsche SE am Dienstag mitteilten. Der Aufsichtsrat soll in den kommenden Tagen einen Grundsatzbeschluss zur Vorbereitung des Porsche-Börsengangs fassen.

Der Sportwagenbauer gilt gemeinsam mit der weiteren Oberklassetochter Audi als Gewinnbringer im Wolfsburger Konzern. Sollte Porsche an die Börse kommen, könnte der Wert des Stuttgarter Unternehmens laut Analysten freier zur Entfaltung kommen und darüber auch wieder die VW-Vorzugsaktie sowie die Aktie der Porsche SE anschieben.

Dagegen standen Fresenius stark unter Druck, die Aktie gab um 8,4% auf 33,51 Euro nach und steuerte zeitweise auf den niedrigsten Stand seit November 2020 zu. Analysten zeigten sich enttäuscht vom Ausblick des Gesundheitskonzerns für das laufende Jahr. Zwar signalisierte Fresenius erstmals, offen für einen Verkauf ihres Anteils an der Dialysetochter Fresenius Medical Care zu sein. Die Hinweise auf eine mögliche Um­strukturierung des Konzerns fielen nach Ansicht von Händlern aber nicht deutlich genug aus.

FMC entwickelten sich mit einem Plus von 2,2% auf 60,16 Euro indes fest. Die Analysten der Bank Julius Bär beurteilten die Resultate des Dialysespezialisten als ermutigend. Vor allem der Rückgang der Covid-19-bedingten Übersterblichkeit unter den Patienten im Schlussquartal 2021 stimme optimistisch.

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