Fondsumfrage

Stimmung der Manager bessert sich

Laut der jüngsten globalen Umfrage von Bank of America hat sich die Stimmung der Fondsmanager erneut aufgehellt. Vor allem die konjunkturellen Aussichten werden weniger pessimistisch eingeschätzt.

Stimmung der Manager bessert sich

ck Frankfurt

Die Stimmung der Fonds hat sich im Februar erneut aufgehellt. Das ergab die monatliche globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America, die in der Zeit vom 2. bis zum 9. Februar durchgeführt wurde. Vor allem die konjunkturellen Erwartungen haben sich verbessert. Der Nettoanteil derjenigen (Saldo aus positiven und negativen Antworten in Prozent der Befragten), die mit einer Rezession rechnen, ist auf 24% gesunken, nachdem er im November noch bei 77% lag.

Die Bank of America betont allerdings, dass die Stimmungslage damit noch nicht ausgesprochen optimistisch ist, sondern insgesamt noch skeptisch. Das zeigt sich auch daran, dass netto 35% nach im Vormonat 50% auf Sicht von zwölf Monaten von einer schwächeren Weltwirtschaft ausgehen, auch wenn das immerhin der niedrigste Anteil seit einem Jahr ist. Das wahrscheinlichste ökonomische Szenario der kommenden zwölf Monate ist den Fondsmanagern zufolge eine Stagflation. Wie schon im Januar sind per saldo 83% der Befragten dieser Meinung. Auch die Erwartungen an die Unternehmensgewinne sind skeptisch. Netto 58% nach 65% im Januar rechnen auf Sicht der kommenden zwölf Monate mit niedrigeren Gewinnen. Von den Unternehmen wünschen 48% vor allem einen Abbau der Verschuldung. Für Investitionen plädieren 23%, für Auskehrungen an die Anteilseigner 21%. Immerhin ist dieser Anteil auf den höchsten Stand seit dem August 2017 gestiegen.

Inflation als größtes Risiko

Hauptsorge der Fondsmanager ist nach wie vor die Inflation. Befragt nach den größten Risiken nannten 40% nach 34% im Vormonat die Teuerung. Vom vierten Rang auf den zweiten Rang vorgerückt sind mit 17% nach 13% geopolitische Risiken. Der Anteil der Fonds, die bezweifeln, dass es noch in diesem Jahr einen Friedensvertrag zwischen Russland und der Ukraine geben könnte, ist im Vergleich zum Vormonat von 50% auf 64% gestiegen. Auf den Rängen 3 und 4 der größten Risiken folgen eine schwere Rezession mit 16% und falkenhafte Notenbanken mit 15%. Dennoch ist eine Mehrheit von netto 83% der Meinung, dass die Inflation in einem Jahr niedriger sein wird. 47% rechnen auf Sicht von zwölf Monaten mit niedrigeren kurzen Zinsen. Darüber hinaus erwarten die Fonds, dass die Fed in ihrer Sitzung am 3. Mai ein letztes Mal ihren Leitzins anheben wird.

Auch die Positionierung zeigt eine nach wie vor eher skeptische Haltung an. Der Durchschnitt der von den Befragten genannten Kassaquoten ist von Januar auf Februar von 5,3% auf 5,2% gesunken, liegt damit aber noch deutlich über dem Niveau, das ein Kaufsignal geben würde. Der Nettoanteil der Umfrageteilnehmer, die derzeit niedrigere Risiken eingehen als üblich, liegt bei 32% nach 38% im Vormonat. Allerdings ist dies der niedrigste Anteil seit dem Februar 2022. Der Anteil der in Aktien untergewichteten Fondsmanager ist im Vormonatsvergleich lediglich um 2 Prozentpunkte auf 31% gesunken. Die im Herbst begonnene Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten halten 66% für eine Bärenmarkt-Rally. Nur 23% glauben, dass es sich um einen neuen Bullenmarkt handelt. In Anleihen sind nun per saldo 4% untergewichtet, nachdem im Januar 1% übergewichtet war. In Rohstoffen sind nun 15% nach im Vormonat 7% übergewichtet, der höchste Anteil seit Oktober 2022.

Unter den Aktienmarktregionen haben die Schwellenländer am deutlichsten an Boden gewonnen. Der Anteil der Fondsmanager, die angaben, in den Emerging Markets übergewichtet zu sein, erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 16 Prozentpunkte auf 46% und damit auf den höchsten Stand seit dem März 2021. Der Euroraum gewann in der Gunst der Fonds den fünften Monat in Folge an Boden. Per saldo 9% nach 4% sind hier nun übergewichtet, was dem höchsten Stand seit dem Februar 2022 entspricht. Auch der amerikanische Aktienmarkt, in dem die Fonds zuvor ihre Allokation deutlich abgebaut hatten, hat an Boden gewonnen. Der Anteil untergewichteter Fonds liegt nun bei 34% nach 39%. In Japan sind nun 13% nach zuvor 8% untergewichtet, in Großbritannien 11% nach 15%.

Sektoral betrachtet haben defensive Branchen an Boden verloren. So ist der Anteil der in Konsumgütern des alltäglichen Bedarfs übergewichteten Befragten von 15% auf 8% gefallen. In Healthcare-Aktien sind nun 25% nach zuvor 33% übergewichtet. Der Anteil der in Versorgern untergewichteten Fondsmanager ist von 5% auf 16% gestiegen. Boden gutmachen konnten Technologie­titel. Hier sind nun 9% nach 14% untergewichtet. Der Nettoanteil der im Materials-Sektor übergewichteten Fonds hat sich von 2% auf 6% erhöht.

Der Nettoanteil der Fonds, die den Dollar für überbewertet halten, ist von Januar auf Februar um 10 Prozentpunkte auf 55% gesunken. Erneut 38% halten den Euro für unterbewertet.