Konjunktur

Kleiner Lichtblick

Das Konjunkturbild verdüstert sich. Die Störfaktoren sind bekannt, aber unberechenbar. In der Gesamtschau potenzieren sich die Auswirkungen.

Kleiner Lichtblick

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Manchmal muss man sich auch über kleine Dinge freuen. Wie das Produktionsplus der deutschen Industrie von 0,2% im Mai. Und dass der Ausstoß im April doppelt so stark gestiegen ist wie zunächst gemeldet. Denn das Konjunkturbild verdüstert sich. Die Störfaktoren sind bekannt, aber unberechenbar. In der Gesamtschau potenzieren sich die Auswirkungen. Die Inflation knabbert an der Kaufkraft der Verbraucher, ihre Konsumlust ist im Tief, der Einzelhandelsumsatz schwächelt. Die Auftragseingänge legen nur dank der volatilen Großaufträge zu. Die Gefahr von Stornierungen wächst, so dass auch der rekordhohe Auftragsbestand kein sicheres Ruhekissen mehr ist. Die Auftragskomponente der Ifo- und Einkaufsmanager-Umfragen lässt wenig Gutes erahnen. Die Konjunktur wichtiger Handelspartner wie der USA, Chinas und der europäischen Nachbarn schwächelt, das erste Minus in der Außenhandelsbilanz seit der Weltfinanzkrise lässt grüßen. Die Dienstleister verlieren ihren Nach-Corona-Schwung. Und damit ist die Liste entmutigender Konjunkturnachrichten nicht mal komplett.