Autozulieferer

Conti will Gasverbrauch drücken

Continental will aufgrund eines drohenden Gaslieferstopps aus Russland den Gasverbrauch an den deutschen Standorten um 20% senken. Für das zweite Halbjahr zeigt sich der Autozulieferer zuversichtlich.

Conti will Gasverbrauch drücken

ste Hamburg

Der Autozulieferer Continental geht nach einem Verlust in den ersten sechs Monaten dieses Jahres von einem besseren zweiten Halbjahr aus und bestätigt die zuletzt im April korrigierten Finanzziele für 2022. Dabei rechnet der Dax-Konzern aus Hannover mit einer Stabilisierung der Lieferketten, einer leicht verbesserten Verfügbarkeit von Halbleitern sowie einer stabilen Energieversorgung in Europa und in Deutschland. Die Conti-Aktie gab am Dienstag um 6,5% auf 64,90 Euro nach.

Zugleich stellt sich das Unternehmen auf einen möglichen Gaslieferstopp aus Russland ein. Man habe an verschiedenen Standorten in Deutschland bereits Alternativen installiert und beschäftige sich mit Alternativen zur Überbrückung un­terbrochener Gaslieferungen, sagte Finanzchefin Katja Dürrfeld im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Wie sie in einer Analystenkonferenz erklärte, ist der Autozulieferer zugleich bestrebt, den diesjährigen Gasverbrauch der inländischen Standorte im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 20% zu reduzieren. Im zweiten Quartal trugen neben Sondereffekten gestiegene Kosten für Energie und Logistik sowie für Rohmaterialien und Vorprodukte zu einem Verlust von −251 (i.V. +545) Mill. Euro bei. Nach den ersten sechs Monaten steht Continental mit rund −5 (+993) Mill. Euro in den roten Zahlen.

Im Gesamtjahr erwartet der Zulieferer zusätzliche Kosten von 3,5 Mrd. Euro. Die Bestätigung der Prognose, die einen Umsatz von 38,3 bis 40,1 (33,8) Mrd. Euro, eine bereinigte Ebit-Marge zwischen 4,7 und 5,7 (5,6)% sowie einen bereinigten freien Cashflow zwischen 600 Mill. und 1 Mrd. Euro vorsieht, begründete Dürrfeld neben der Erwartung einer steigenden weltweiten Automobilproduktion mit Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.

So habe man den Einkauf auf mehr Quellen verteilt, die Lieferketten besser unter Kontrolle, mit Kunden erfolgreich über Preise verhandelt und konzentriere sich auf Geschäfte mit technologisch an­spruchsvollen Produkten.

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