Europas Aktienmärkte haben sich nach dem Kursverfall des Vortages am Mittwoch freigeschwommen. Der Dax legte um 2,5% auf 15472 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 gewann 2,9% auf 4179 Zähler. Zuletzt hatten die Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron und die Aussicht auf ein schnelleres Tapering der Federal Reserve die Anlegerstimmung ge­trübt. Nun nutzten Investoren die jüngsten Rücksetzer laut Analysten aber als Einstiegsgelegenheit. Zudem lösten technische Indikatoren sowie Aussagen von Biontech-Chef Ugur Sahin neuen Optimismus an den Börsen aus. Dieser hatte sich optimistisch gezeigt, dass Corona-Impfstoffe auch bei Omikron und anderen Virusvarianten vor schweren Krankheitsverläufen schützen könnten.

Insbesondere Aktien von Automobilherstellern und -zulieferern waren im aufgehellten Marktumfeld deutlich fester. Im Euro Stoxx 50 lagen Stellantis mit einem Plus von 5,7% vorn, Infineon führten den Dax an – das Unternehmen produziert Chips für die Fahrzeugbranche.

Unterdessen trieben zunehmende politische Spannungen den Erdgaspreis am europäischen Spotmarkt an. Der weißrussische Staatspräsident Alexander Lukaschenko drohte im Flüchtlingsstreit mit der Europäischen Union erneut damit, Gaslieferungen über die gegenwärtig besonders wichtige Jamal-Pipeline zu unterbinden.

Eine Intervention der türkischen Notenbank entfaltete nur begrenzte Wirkung auf die Lira. Die Währungshüter griffen zum ersten Mal seit sieben Jahren direkt in den Devisenmarkt ein und veräußerten Fremdwährungen, darunter auch Dollar-Reserven. Zunächst sackte der Dollar daraufhin zwar auf 12,42 Lira ab, ein Minus von 7,8% gegenüber dem Referenzkurs vom Vortag. Bis zum Abend gab die türkische Valuta einen großen Teil ihrer Gewinne aber wieder ab.

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