Das Inkrafttreten der von den G7-Staaten beschlossenen Preisobergrenze für russisches Öl hat zum Wochenstart für Volatilität am Ölmarkt gesorgt. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude kletterte unter Schwankungen bis auf 88,44 Dollar je Barrel, am Abend lag sie dann noch mit einem Plus von 1,6% bei 86,83 Dollar. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass dem Markt durch die Sanktionen 2 Mill. Barrel pro Tag entzogen werden könnten. Die genauen Auswirkungen der Preisobergrenze sind laut Marktbeobachtern indes noch nicht absehbar. So lassen die wichtigen Nachfragerländer China und Indien derzeit keine Bereitschaft erkennen, sich der G7-Maßnahme anzuschließen.

Unsicherheit in Bezug auf die An­gebotsentwicklung ziehen auch Aussagen aus dem Kreml nach sich, gemäß denen Russland kein Öl an Staaten liefern werde, die sich der Preisobergrenze anschlössen. Indes beschloss das erweiterte Kartell Opec plus am Sonntag entgegen Forderungen der US-Regierung, seine Förderquoten trotz des drohenden Entzugs russischen Öls am Weltmarkt nicht zu verändern. Auch Lockerungen der Corona-Gegenmaßnahmen in China und die Aussicht auf eine höhere Nachfrage aus der Volksrepublik ziehen Sorgen vor einer Unterversorgung am Ölmarkt nach sich.

Unterdessen schürten stärker als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten bei Europas Anlegern die Furcht vor einer anhaltend aggressiven geldpolitischen Straffung durch die Federal Reserve. Der Euro fiel nach frühen Gewinnen zeitweise auf 1,0505 Dollar. Der Dax sank bis auf 14394 Zähler, holte aber einen Teil der Verluste wieder auf und schloss mit einem Minus von 0,6% auf 14448 Punkten. Unter den Einzelwerten sorgte die Aktie des Online-Brokers FlatexDegiro nach einer Gewinnwarnung mit einem Kurssturz um bis zu 38% für Aufsehen.

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