Privatisierung

Lufthansa zieht bei ITA den Kürzeren

Die Lufthansa geht bei der Privatisierung der italienischen Staatsairline ITA Airways überraschend leer aus. Italiens Regierung wolle exklusive Verhandlungen über den Verkauf eines Mehrheitsanteils mit dem anderen Bieter, dem US-Finanzinvestor Certares, führen, erklärte das italienische Finanzministerium am Mittwoch.

Lufthansa zieht bei ITA den Kürzeren

lis Frankfurt

Die Lufthansa geht bei der Privatisierung der italienischen Staatsairline ITA Airways überraschend leer aus. Italiens Regierung wolle exklusive Verhandlungen über den Verkauf eines Mehrheitsanteils mit dem anderen Bieter, dem US-Finanzinvestor Certares, führen, erklärte das italienische Finanzministerium am Mittwoch.

Partner von Certares sind Air France-KLM und die US-Airline Delta. Die Lufthansa hatte zusammen mit der italienisch-schweizerischen Reederei MSC für ITA geboten. Zuletzt galt das Duo als bevorzugter Käufer. Dem Vernehmen nach wollten Lufthansa/MSC einen Anteil von 80% für 850 bis 900 Mill. Euro übernehmen. Die Offerte von Certares belief sich demnach auf 60% zum Preis von 600 Mill. Euro, sah allerdings ein Veto für die Regierung bei strategischen Fragen und ein Recht zur Besetzung des Chefpostens vor.

Die Lufthansa nehme die Entscheidung zur Kenntnis, erklärte ein Unternehmenssprecher. „Wir sind weiter der Überzeugung, unser Angebot mit MSC wäre die bessere Lösung gewesen. Aber offenbar geht man den Weg mit mehr Staatseinfluss und keiner vollständigen Privatisierung.“ Für die Lufthansa ist Italien der wichtigste Auslandsmarkt in Europa. Die Aktien der deutschen Airline notierten am Mittwoch leicht im Minus.

Die noch amtierende italienische Regierung von Mario Draghi will bis 10. September eine vorläufige Kaufvereinbarung schließen. Ob die Übernahme dann im vierten Quartal abgeschlossen werden kann, bleibt angesichts der am 25.September stattfindenden Wahl in Italien allerdings unsicher.

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