Rohstoffe

Ölpreise setzen Abwärtstrend fort

Der WTI-Ölpreis steuert auf sein zweites Verlustquartal in Folge zu. Eine solche Negativserie legte er zuletzt 2019 hin. Sorgen bereiten Investoren dabei die hohen Corona-Infektionszahlen in China.

Ölpreise setzen Abwärtstrend fort

xaw Frankfurt

Die Ölpreise haben ihren jüngsten Abwärtstrend am Donnerstag fortgesetzt. Der Terminkontrakt der führenden Nordseesorte Brent Crude zur Lieferung im Februar gab bei dünnen Volumina im nachweihnachtlichen Handel bis zum Abend um 1,2% auf 82,25 Dollar pro Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde mit einem Minus von 1,1% zu 78,09 Dollar gehandelt.

Zuletzt hatten Lockerungen von Corona-Restriktionen in China noch für Hoffnungen auf eine anziehende Nachfrage aus der Volksrepublik gesorgt. Der französische Hedgefondsmanager Pierre Andurand hält im kommenden Jahr einen Anstieg der globalen Ölnachfrage um 4% für möglich, sollten Anti-Covid-Beschränkungen weltweit vollständig wegfallen. Allerdings befürchten Investoren angesichts der hohen Infektionszahlen in China bereits, dass es zu einer neuen globalen Viruswelle und einer entsprechend schweren wirtschaftlichen Eintrübung kommt.

Zudem offenbarten am Donnerstag veröffentlichte Daten der US-Energiestatistikbehörde EIA einen Anstieg der Öllagerbestände in den Vereinigten Staaten. Die WTI-Notierung steuert nach einem Jahr extremer Volatilität nun auf das zweite Verlustquartal in Folge zu – eine solche Negativserie legte sie zuletzt 2019 hin.

Auch eine schwächere Entwicklung des Dollar stützte die Ölpreise nicht – Edelmetalle profitierten indes durchaus davon. Der Goldpreis legte bis zum Abend um 0,7% auf 1816 Dollar pro Feinunze zu und zog dabei auch den „kleinen Bruder“ Silber mit. Dessen Notierung kletterte gar um 2% auf 23,99 Dollar. Investoren beachteten dabei auch Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA, die gegenüber der Vorwoche wie erwartet leicht zulegten. Dies senkt in den Augen von Marktteilnehmern die Gefahr weiterer aggressiver Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten, da die Federal Reserve bei ihren geldpolitischen Entscheidungen auch den Arbeitsmarkt im Blick hat.

Die daraus resultierende Hoffnung auf einen schwächeren Dollar stützt Edelmetalle, die am Spotmarkt im Greenback notieren und bei einer Abwertung der US-Devise für internationale Investoren günstiger werden. Zugleich profitiert Gold als zinsloses Asset von der Aussicht auf eine gebremste Renditeentwicklung am Anleihemarkt, da es somit im Vergleich zu US-Treasuries an Attraktivität gewinnt.