Aktienmarkt

Dax weitet Verluste aus

Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch unter falkenhaften Aussagen vonseiten der Federal Reserve gelitten. Auch unter den Einzelwerten im Dax kam es zu teils heftigen Kursverlusten.

Dax weitet Verluste aus

xaw Frankfurt

Anhaltende Rezessionsängste sowie falkenhafte Aussagen vonseiten der Federal Reserve haben Europas Aktienmärkte am Mittwoch unter Druck gesetzt. Der Dax weitete seine Vortagesverluste noch erheblich aus und gab bis auf 14027 Punkte nach, bevor er mit einem Minus von 1,9% auf 14152 Zählern schloss. Der Euro Stoxx 50 verlor 2,4% auf 3823 Punkte.

Für Verunsicherung sorgte, dass die Fed-Gouverneurin Lael Brainard eine Linderung des Inflationsdrucks auf einer Konferenz am Dienstag als vorrangig bezeichnet hatte. Die Notenbank werde der Teuerung mit einer Serie von Zinserhöhungen begegnen und wolle ihre Bilanzsumme ab Mai rasch verringern. Die Kommentare riefen bei den Anlegern zusätzliche Besorgnis hervor, weil Brainard üblicherweise der taubenhafteren Fraktion im Offenmarktausschuss zugerechnet wird. Nun häufen sich die Bedenken, dass die Bilanzreduzierung der Fed nicht vollständig in den Kursen eingepreist ist. Laut Bloomberg Intelligence könnten zudem schnellere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank folgen als geplant.

Auch ein überraschend starker Auftragsschwund der deutschen Industrie drückte auf die Stimmung. Im Februar gingen laut dem Statistischen Bundesamt vor allem aufgrund der geringeren Auslandsnachfrage 2,2% weniger Bestellungen ein als im Vormonat.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt kam es zu heftigen Kursverlusten. Die Aktie des Kochboxenversands Hellofresh sackte um 9,5% auf 41,81 Euro ab, Delivery Hero gaben um 6,7% auf 44,94 Euro nach. Die einstigen Coronagewinner hatten sich nach mehrmonatigen Abwärtstrends zuletzt stabilisiert. Mit Verlusten von 38,1% und 54,1% sind sie aber noch immer die schwächsten Dax-Werte 2022.

Im MDax schnitten Sixt Stämme mit einem Minus von 8,9% auf 121,90 Euro besonders schwach ab. Am Vortag hatten die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal dem Titel noch Auftrieb verliehen, die DZ Bank hatte ihre Kaufempfehlung daraufhin bekräftigt. Thyssenkrupp gaben um 7,2% auf 6,82 Euro nach. Der Konzern steht laut eigenen Aussagen infolge des Ukraine-Kriegs und resultierender Lieferkettenunterbrechungen unter erheblichem Druck.

Auch Ströer gehörten mit einem Rücksetzer um 4,6% auf 59 Euro zu den Tagesverlierern und erreichten mit 55,45 Euro zeitweise ein Zwölfmonatstief. Für Druck sorgte eine Studie der HSBC, deren Analysten konjunkturellen Gegenwind für den Außenwerber erwarten und das Kursziel von 97 auf 70 Euro senken.

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