Aktienmarkt

Es tobt der Bär

Bis auf Zalando haben am Donnerstag alle Dax-Titel im Minus geschlossen. Unterdessen empfehlen die Analysten der UBS die BASF-Aktie nun zum Verkauf.

Es tobt der Bär

wrü Frankfurt

Am Donnerstag ist es an den europäischen Aktienmärkten im Verlauf deutlich bergab gegangen. „Es tobt der Bär“, war von Marktteilnehmern zu hören, denn die Belastungsfaktoren für Aktien seien derzeit immens und die Unsicherheit groß. Da ist zum einen die extrem hohe Inflation. Nach den sehr hohen US-Teuerungszahlen vom Vortag hat jetzt die EU-Kommission kundgetan, dass sie für 2022 eine rekordhohe Inflation in der Eurozone erwartet. Hinzu kommt, dass die EZB und die Fed demnächst die Leitzinsen erhöhen werden und die Liquidität für den Aktienmarkt geringer wird, außerdem der drohende Gasstopp hierzulande, der die Konjunktur merklich treffen dürfte. Die Konsumenten halten sich zurück, es droht eine Rezession und damit auch niedrigere Unternehmensgewinne. Auch die Zahlen großer US-Banken, die im zweiten Quartal überraschend deutliche Ergebniseinbrüche erlitten, trübten die Stimmung.

In diesem angespannten Umfeld verlor der Dax 1,9% auf 12520 Punkte. Der MDax gab um 2% auf 25005 Zähler nach. Und der Euro Stoxx 50 fiel um 1,7% auf 3397 Punkte.

Unter den 40 Titeln der ersten deutschen Börsenliga verbesserten sich lediglich Zalando leicht. Die Aktie des Online-Modehändlers gewann 0,8% auf 25,45 Euro. Zahlreiche Dax-Titel verloren weiter deutlich an Boden. So büßten Allianz 3,4% auf 169,94 Euro ein. Adidas verloren 4% auf 154,44 Euro. Continental fielen um 3,8% auf 62,80 Euro zurück. Und Deutsche Börse verloren 3% auf 160,20 Euro.

Die Aktie der Deutschen Telekom konnte nicht vom Verkauf der Mehrheit an ihrem Funkturmgeschäft profitieren. Im Gegenteil, die Aktie verlor in dem schwachen Marktumfeld 2,2% auf 18,76 Euro.

Für große Aufmerksamkeit sorgte eine Studie der UBS zum Chemiesektor. Darin wies die Schweizer Großbank auf die wachsenden Risiken in der Branche hin – das Institut hat die Ergebnisprognosen für die einzelnen Werte deutlich gesenkt, so auch für BASF. Analyst Andrew Stott erwartet gemäß der Studie nur noch einen Gewinn je Aktie von 5,74 Euro für 2022 und von 4,31 Euro für 2023 für den Chemiewert. Gleichzeitig stuft er die BASF mit einem von 52 auf 37 Euro gesenkten Kursziel auf „Verkaufen“ herunter. Die Aktie verlor 2,5% auf 40,40 Euro.

Auch bei den Titeln aus der zweiten Reihe gab es fast durch die Bank erhebliche Kursverluste. So büßten K+S 7,7% auf 19,19 Euro ein und Nemetschek 7% auf 54 Euro.

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