Märkte am Mittag

Dax auf Hoch seit Mitte Juni

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Erholung zum Start des Monats August fortgesetzt. Bei den deutschen Unternehmen stehen unter anderem Covestro und Varta im Rampenlicht.

Dax auf Hoch seit Mitte Juni

Der Dax stieg gegen Mittag um 0,35% auf 13.531 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fast sieben Wochen. Am Freitag hatte der Leitindex mit einem Plus von 1,5% geschlossen und den Monat Juli mit einem Gewinn von rund 5,5% beendet. Dies war der stärkste Juli-Anstieg seit sechs Jahren, wobei im Juni auch kräftig nach unten gegangen war.

Die Marktteilnehmer setzten auf solide Quartalsberichte der Unternehmen und darauf, dass „sich die makroökonomische Datenlage etwas abkühlt“, erklärte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Dadurch kämen die Notenbanken aus dem Zugzwang, die Zinsen weiter zu erhöhen und die Aktienmärkte hätten wieder mehr Aufwärtspotenzial.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Montag um 0,6% auf 27.531 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann rund 0,4%.

„Dass die Kurse trotz der ungelösten Probleme wie der drohenden Energiekrise in Deutschland und dem andauernden Krieg in der Ukraine scheinbar Fuß gefasst haben, ist ein starkes Signal und macht nach den sechs ersten desaströsen Börsenmonaten Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte. Es scheint, als wäre alles Negative eingepreist und der Aufschwung hätte bereits begonnen“, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Varta nach einer Gewinnwarnung mit einem Kursverfall von 7,6% im Anlegerfokus. Der Batteriehersteller senkte seine Jahresziele wegen trüberer Konjunkturaussichten, hoher Rohstoff-, Energie- und Transportkosten sowie verzögerter Kundenprojekte. Varta habe vor allem bei der Profitabilität enttäuscht, die neuen Ziele lägen klar unter den Erwartungen, sagte ein Händler.

Auch Covestro musste Federn lassen, nachdem auch hier die Prognose zurückgenommen wurde. Die vorläufigen Quartalsergebnisse seien aber besser als erwartet, gab Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank zu bedenken. Die Aktie fing sich nach einem Eröffnungsverlust von gut 5% wieder und notierte zuletzt 0,6% schwächer.

Den Papieren von Rheinmetall verhalf eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC zu einem Kursaufschlag von 4,9%. Risiken für die Autosparte hatten Rheinmetall in der vergangenen Woche etwas vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung blicken lassen. Treiber ist nach wie vor das Rüstungsgeschäft angesichts der von der Bundesregierung nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgerufenen Zeitenwende.

Starke Geschäfte in Amerika und Asien stimmen den Auto- und Industriezulieferer Stabilus optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Die Anteilsscheine stiegen um 3,3%.

Die Aussicht auf weitere Aktienkäufe des Großinvestors EQT trieb die Aktien von Suse an der SDax-Spitze um 5,3% nach oben. Die schwedische Investorengruppe EQT will voraussichtlich ab dem 8. August für bis zu 100 Millionen Euro Suse-Aktien kaufen. Bislang hält EQT bereits mehr als drei Viertel der Suse-Aktien. Die Papiere des Software-Unternehmens hatten in den vergangenen Wochen stark nachgegeben und waren am Mittwoch auf ein Rekordtief gefallen.

Der Arzneimittelhersteller Dermapharm will den französischen Marktführer für pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel übernehmen. Man habe ein Angebot zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien an Apharma Topco, der Holdinggesellschaft der Arkopharma-Gruppe, vorgelegt, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Die Dermapharm-Titel gewannen 3,6%.