Der überraschend kräftig ausgefallene Anstieg der US-Teuerung­ hat den Dax am Donnerstag nur kurz von seinem Erholungskurs abgebracht. Unterstützung erhielt der deutsche Leitindex von ermutigenden Ergebnissen aus der laufenden Berichtssaison, etwa von Siemens. Der Dax schloss nach zwischenzeitlichen Rückgängen mit einem Plus von 0,1% auf 15490 Punkten. Der Euro Stoxx 50 lag bei 4199 Zählern knapp im Minus.

In den USA sind die Verbraucherpreise im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,5% gestiegen. Dies stellt die höchste Inflationsrate seit 1982 dar. Analysten hatten im Schnitt mit einem niedrigeren Wert gerechnet. Die aus dem Ruder laufende Geldentwertung könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die Zinsen noch stärker als bisher erwartet zu erhöhen. Am US-Anleihemarkt reagierten die Anleger mit Verkäufen auf die Inflationsdaten. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen US-Staatsbonds auf ein Zweieinhalbjahreshoch von knapp 2,03%. Auch die zehnjährige Bundrendite zog an, und zwar bis auf 0,3%. Das war der höchste Stand seit mehr als drei Jahren. Im Anschluss kehrte eine leichte Beruhigung ein.

Die Bank of Japan steht offenkundig Gewehr bei Fuß, um sich gegen die Renditeanstiege japanischer Staatsanleihen zu wehren. Die Notenbank erklärte, dass sie Bondkäufe in unbegrenztem Umfang vornehmen werde, um die Rendite im zehnjährigen Laufzeitenbereich bei 0,25% zu begrenzen.

An den Rohstoffmärkten stieg der Preis des Indus­triemetalls Aluminium zur Lieferung in drei Monaten um 0,6% auf 3286 Dollar je Tonne und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren. Marktteilnehmer sorgen sich, dass mehr aluminiumverarbeitende Betriebe aufgrund des hohen Energieverbrauchs und damit einhergehender Preissteigerungen schließen müssen. Auch der Kupferpreis zog an.

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