Die Krise am Markt für digitale Anlagen verschärft sich. Zum Wochenstart rutschte Bitcoin unter 16000 Dollar ab und näherte sich damit einem Zweijahrestief. Noch stärker leidet die zweitgrößte Cyberdevise Ether, zeitweise büßte sie 6,8% an Wert ein. Hintergrund ist ein mutmaßlicher Raubzug bei der insolventen Kryptobörse FTX. Nachdem die Plattform in der vorvergangenen Woche die Auszahlungen gestoppt hatte, soll es zu unautorisierten Abhebungen in Millionenhöhe gekommen sein. Die mutmaßlichen Täter wandeln erbeutete Ether-Einheiten laut Blockchain-Daten nun in andere Token um.

FTX und ihr Gründer Sam Bankman-Fried sind eng mit dem restlichen Krypto-Ökosystem vernetzt. Zuletzt sind infolge des Zusammenbruchs der Plattform mehrere Digital-Assets-Dienstleister in Bedrängnis geraten. Indes hat das Frankfurter Bankhaus Scheich bei der FTX-Gruppe nach eigenen Angaben 2,3 Mill. Dollar im Feuer.

Unterdessen nährte der starke An­stieg der Corona-Neuerkrankungen in China die Sorge vor einer anhaltenden Konjunkturschwäche in der Volksrepublik. Dies belastete die Notierungen am Ölmarkt, der Preis der führenden Nordseesorte Brent Crude gab zeitweise um 4,5% auf 83,65 Dollar nach.

Der Euro reagierte derweil auf Anzeichen eines nachlassenden In­flationsdrucks in Deutschland – Marktteilnehmer spekulierten auf weniger aggressive Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank. Die Gemeinschaftswährung fiel bis zum Abend um 0,9% auf 1,0234 Dollar.

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt sorgte der Immobilienfinanzierer Corestate Capital mit einem Kurssturz um nahezu 60% für Aufsehen. Ein Erfolg der Sanierungsverhandlungen mit maßgeblichen Anleihegläubigern gilt nicht mehr als wahrscheinlich, der Vorstand prüft einen Insolvenzantrag.

Wertberichtigt Seite 2

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