Märkte am Morgen

Das bewegt die Börsen am Mittwoch

Zahlreiche Quartalsbilanzen liefern positive Impulse für die Aktienmärkte. Das Konsumklima hingegen bleibt schwach. Die Börsen in den USA und China sind weiter unter Druck.

Das bewegt die Börsen am Mittwoch

US-Geldpolitik im Fokus:  Der deutsche Leitindex Dax notierte zur Eröffnung am Mittwoch mit einem Plus von 0,1% auf 15.536 Punkte kaum verändert. Am Dienstag hatte er 0,6% im Minus bei 15.519 Punkten geschlossen. Am Abend gibt US-Notenbankchef Jerome Powell die Ergebnisse der geldpolitischen Beratungen bekannt. „Da das Ziel der Fed einer möglichst hohen Beschäftigung noch nicht erreicht ist, gleichzeitig aber die Inflationsraten im Juni weiter deutlich anzogen, befindet sich die Fed zunehmend in einem Zielkonflikt, denn inflationsbedingt wäre ein weniger expansiver geldpolitischer Kurs offensichtlich geboten“, sagte Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. Er rechne dennoch damit, dass Powell sein Mantra eines vorübergehenden Preisdrucks wiederholen werde.

US-Börsen unter Druck: Nach ihren jüngsten Rekorden haben die US-Aktienmärkte am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt. Vor allem die Technologiewerte standen unter Verkaufsdruck. Belastend wirkten sich der fortgesetzte Ausverkauf an den chinesischen Börsen sowie die Passivität vieler Anleger vor der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) aus, sagten Marktbeobachter. Frische US-Konjunkturdaten hatten nur wenig Einfluss auf die Kurse. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,2% bei 35.059 Punkten. Am Freitag und am Montag hatte der Leitindex jeweils Rekorde erreicht.

Konsumklima verharrt auf niedrigem Niveau: Angesichts steigender Inflation und Corona-Infektionszahlen stagniert die Stimmung der deutschen Verbraucher. Die Nürnberger GfK-Marktforscher prognostizieren in ihrem Konsumklimabarometer für August einen Wert von minus 0,3 Punkten und somit ein Verharren auf dem Vormonatsniveau. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Anstieg auf plus 1,0 Zähler gerechnet. Die Phase sinkender Corona-Inzidenzen sei zu Ende, erläuterte GfK-Fachmann Rolf Bürkl am Mittwoch. Zudem habe die Dynamik beim Impfen zuletzt deutlich nachgelassen: „Dies verhindert gegenwärtig einen weiteren deutlichen Anstieg der Konsumstimmung.“ Zudem rückt das Thema Inflation stärker in den Fokus der Verbraucher. Die Erfahrung zeige, dass steigende Preise belastend auf das Konsumklima wirkten, sagte Bürkl.

Chinas Regulierungspolitik belastet asiatische Märkte: Die Börsen Asiens haben am Mittwoch schwächer tendiert. Die Sorge vor staatlichen Eingriffen in China belastet weiter. Der Hang Seng in Hongkong fiel nach den kräftigen Verlusten der Vortage um 0,2%. Für den CSI-300-Index, der die Aktien der 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, ging es minimal nach unten. Der japanische Leitindex Nikkei 225 gab um 1,5% nach.

Deutsche Bank wächst kräftig: Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal das beste Zwischenergebnis seit 2015 eingefahren. Vor Steuern standen Ende Juni rund 1,2 Mrd. Euro in den Büchern, wie der Dax-Konzern mitteilte. Vom Nachsteuergewinn von 828 Mill. Euro müssen noch Zinszahlungen für Nachrang-Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Deutsche-Bank-Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 692 Mill. Euro entfiel. Ein Jahr zuvor hatte sich Deutschlands größtes Geldhaus vor diesen Zinszahlungen knapp in den schwarzen Zahlen gehalten, nach deren Abzug stand für die Aktionäre unter dem Strich ein Minus von 77 Millionen Euro.

BASF bestätigt erhöhte Prognose: Die Geschäfte des weltgrößten Chemiekonzerns BASF laufen immer besser. Die dynamische Geschäftsentwicklung der beiden Vorquartale setze sich dank höherer Preise und Mengen weiter fort, sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller bei Vorlage der endgültigen Zahlen für das zweite Quartal am Mittwoch. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 1,65 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte hier noch wegen Abschreibungen ein Verlust von 878 Mill. Euro gestanden. Für das Gesamtjahr 2021 bleibt der Manager weiter zuversichtlich und bestätigte die erst jüngst angehobene Prognose.

MDax-Wert Hella verdoppelt Ergebnis: Der Autozulieferer Hella hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Umsatz und Ergebnis gegenüber dem coronabedingt schwachen Vorjahr deutlich zulegen können. Zwischen Juni 2020 und Ende Mai 2021 betrug der Umsatz 6,5 Mrd. Euro nach 5,7 Mrd. ein Jahr zuvor. Der Scheinwerferspezialist steigerte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 227 auf 510 Mill. Euro. Die entsprechende Marge verdoppelte sich von 4,0 auf 8,0 Prozent. Hella liegt mit den vorläufigen Zahlen damit im oberen Bereich der eigenen Prognosen.

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