Aktienmarkt

Dax-Anleger halten sich zurück

Europas Anleger zeigen sich nach den Kursrücksetzern vom Dienstag wieder mutiger. Am Mittwoch lagen insbesondere Autoaktien im Aufwind, während DWS unter Druck standen.

Dax-Anleger halten sich zurück

xaw Frankfurt

Die Anleger an Europas Aktienmärkten haben sich auch zur Wochenmitte zurückgehalten. So schloss der Dax nach anfänglichen Gewinnen mit einem Minus von 0,3% bei 14340 Punkten, der Euro Stoxx 50 gab um 0,8% auf 3757 Zähler nach.

Für anhaltende Verunsicherung sorgten die am Dienstag veröffentlichten Mai-Inflationsdaten für die Eurozone. Angesichts einer Teuerung von 8,1% fürchten die Investoren mehrere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank – in deren Folge die Wirtschaft im Euroraum in eine Rezession abrutschten könnte. Auch das EU-Embargo auf russische Öllieferungen und mögliche Vergeltungsmaßnahmen Moskaus treiben die Anleger um. Die Entwicklung der US-Börsen im frühen Handel in New York hemmte Europas Aktienmärkte zusätzlich.

Dagegen stützten Lockerungen der strikten Corona-Gegenmaßnahmen in Schanghai die Aktien von Europas Autobauern, für die China ein wichtiger Zielmarkt ist. Porsche-Vorzüge legten um 4,1% auf 79,22 Euro zu, und Volkswagen-Vorzüge gewannen 2% auf 157,80 Euro. BMW-Stämme und Mercedes-Benz stiegen um 2,1% auf 82,33 Euro und 1,7% auf 67,30 Euro. Unterstützung erhielten die Fahrzeugwerte zudem durch starke Vorgaben aus Japan: Toyota, Nissan und Honda legten um bis zu 7,7% zu. Zuvor hatte die US-Großbank J.P. Morgan den japanischen Autobauern für das laufende Jahr Rekordgewinne prognostiziert.

Dagegen weiteten Zalando nach skeptischen Analystenkommentaren ihre Talfahrt aus. Die Aktie des Onlinehändlers sackte um 6,6% auf 35,36 Euro ab. Die Investmentbank Bryan Garnier hat das Kursziel für den Titel auf 38 Euro halbiert und empfiehlt ihn nun zum Verkauf. Die Analysten sehen das reale Risiko einer Gewinnwarnung.

Derweil brachen DWS im SDax bis auf 30,72 Euro ein und schlossen mit einem Minus von 6,2% auf 31,30 Euro. Nach dem Vorwurf des Kapitalanlagebetrugs im Zusammenhang mit der ESG-Affäre um das Fondshaus musste DWS-Chef Asoka Wöhrmann seinen Hut nehmen.

In London verzeichneten Dr. Martens mit einem Plus von zeitweise 30% unterdessen den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Der Stiefelhersteller rechnet für das Geschäftsjahr 2022/23 dank Preiserhöhungen und Absatzsteigerungen mit einem kräftigen Umsatzplus.

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